Android Handy Daten löschen
Wie man persönliche Daten auf Android löschen kann
Wer sein Android-Smartphone auf eBay, privat oder an einer der Recommerce Firmen verkaufen möchte, steht vor der Frage, wie er seine Daten so löschen kann, dass der nachfolgende Nutzer keinen Zugriff mehr hat. Denn die Sicherheit der persönlichen Daten ist wichtig, um einen Missbrauch von Adressen, Telefonnummer oder noch intimeren Daten zu verhindern.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zur Datenlöschung, die jedoch alle Stärken und Schwächen aufweisen. Sie sind daher mit Vorsicht zu genießen und der Verkäufer sollte sich darüber bewusst sein, dass keine der folgenden Möglichkeiten eine vollständige Lösung bieten kann.
Zurücksetzen auf Werkseinstellungen
Viele Nutzer denken, dass das Zurücksetzen des Gerätes auf seine Werkseinstellungen eine gute, einfache Lösung ist.
Der Haken ist jedoch, dass Android-Geräte Daten in der Regel nicht nur auf dem internen Speicher, sondern auch auf der mitgelieferten SD-Karte ablegen. Das Zurücksetzen löscht nur den internen Speicher vollständig, viele Daten auf der SD-Karte bleiben erhalten.
Ein weiteres Problem ist die Vermutung vieler Computerexperten, dass eine Zurücksetzung die Daten nicht unbrauchbar macht, sondern sie nur ein Mal überschreibt.
Das Zurücksetzen ist ausreichend, wenn der nachfolgende Besitzer kein Interesse an den vorherigen Daten hat. Besteht jedoch ein, womöglich kriminelles, Interesse daran, die Daten wiederherzustellen, so finden sich im Internet mehrere Lösungen.
Da der Verkäufer meist nicht wissen kann, welche Intentionen sein Käufer verfolgt, sollte er von der einfachsten Lösung Abstand nehmen.
So setzen Sie Ihr Smartphone auf Werkseinstellung zurück:
Einstellungen -> Persönlich -> Sichern und Zurücksetzen -> Auf Werkseinstellung zurücksetzen
Entnehmen der SD-Karte und Zurücksetzen auf Werkseinstellungen
Wer sein Handy auf die Werkeinstellungen zurücksetzen will, um sich weitere Schritte zu ersparen, kann dies auch machen. Er sollte jedoch zur Sicherheit seiner persönlichen Daten sofort bei der ersten Nutzung des Smartphones auswählen, dass alles auf der SD-Karte, und nur auf dieser, gespeichert wird. Werden keine Daten auf dem Gerät selbst gespeichert, so kann man vor einem Verkauf einfach die Speicherkarte austauschen und dann die Werkeinstellungen wiederherstellen.
Die Betonung liegt hierbei jedoch auf Austauschen. Nur ein Ersatz der SD-Karte stellt einen ausreichenden Schutz gegen die Wiederherstellung und Nutzung der Daten dar.
Die Nutzung von Lösch-Apps
Diverse Lösch-Apps wie Shredroid oder Clean Master versprechen dem Nutzer, den gesamten freien Speicher des Smartphones mehrfach zu überschreiben und somit unbrauchbar für Wiederherstellungsprogramme zu machen.
Das klingt gut.
Bis man erfährt, dass die Apps häufig nicht ausreichend Rechte haben, um mehr Speicher zu löschen, als es dem Besitzer bereits per Hand möglich war. Der Nutzen dieser, häufig kostenpflichtig zu erwerbenden, Apps hält sich daher in Grenzen, wenn sie als einzige Methode genutzt werden.
Die beste Lösung: die Kombination mehrerer Maßnahmen
Da es also keine ideale Methode gibt, um alle Daten von einem Smartphone zu löschen oder unbrauchbar zu machen, empfiehlt sich die Kombination mehrerer Verfahren in fünf oder sechs Schritten. Zu diesen gehören das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen und die Datenlöschung mittels Apps.
Im Folgenden eine ausführliche Erläuterung zum richtigen Vorgehen.
1. Datensicherung
Die Datensicherung ist der wichtigste Schritt vor jeder Löschung, denn sie verhindert, dass persönliche Dateien, Bilder und Apps verloren gehen.
Wer seine Daten nicht benötigt, kann diesen Schritt natürlich überspringen.
Relevant sind die Verzeichnisse Kontakte, DCIM und Downloads sowie die appeigenen Ordner. DCIM ist der Ordner, in dem das Smartphone Fotos und Videos, die mit der eingebauten Kamera aufgenommen wurden, speichert. Unter Downloads finden sich alle heruntergeladenen Dateien. Die hier liegenden Daten können bei den meisten Smartphones bequem über das mitgelieferte Datenkabel auf den Computer gezogen werden. Hierzu muss lediglich die USB-Verbindung aktiviert werden, dann können die Daten von SD-Karte oder internen Speicher auf den PC übertragen werden.
Unter Kontakten stehen die wichtigen Telefonnummern und Adressen. Andere Daten finden sich in den Ordnern, die der jeweiligen App zugeordnet sind und unter deren Namen erkannt werden. Beide Verzeichnisse wollen manuell gesichert werden. Es lohnt sich, die Zeit zum Prüfen der Daten zu investieren, denn vielleicht stellt sich dann heraus, dass die Datenspeicherung unnötig ist und man sich Arbeit sparen kann.
Wem die Lösung mittels USB-Kabel zu einfach ist, der nutzt Software Data Cable. Diese kostenlose App ermöglicht den kabellosen Datenaustausch via WiFi und FTP, erfordert jedoch etwas mehr Fachwissen oder den Willen, sich in die Anforderungen einzulesen.
2. Auf Werkseinstellungen zurücksetzen
Dieser Schritt, das sogenannte Factory Reset, funktioniert mit den Android Bordmitteln, es sind keine zusätzlichen Apps nötig.
Der Verkäufer ruft in seinem Smartphone die Einstellungen auf und geht in das Verzeichnis Datenschutz. Hier wird die Option "Auf Werkszustand zurück" ausgewählt. Diese löscht, sieht man von den bereits ausgeführten Schilderungen der Computerexperten ab, alle Einstellungen und Apps auf dem Smartphone und häufig auch die eingebaute SD-Karte.
3. Einrichten für sichere Datenlöschung
Aufwendiger als die Zurücksetzung ist die nun unvermeidbare Einrichtung des Smartphones.
Diese kann nicht übersprungen werden. Sie kann aber abgekürzt werden, denn benötigt wird nun nur noch eine Möglichkeit, die App Shedroid oder ähnliche Löschapps herunterzuladen. Man sollte sich vor Schritt 2 überlegen, auf welcher Plattform man dies vornehmen möchte, der Einfachheit wegen empfiehlt sich der google Play Store.
4. Sichere Datenlöschung mittels Shredroid
Wie bereits ausgeführt, kann Android die vollständige Löschung aller Daten nicht selbst leisten, eine entsprechende App wird benötigt. Diese überschreibt den, durch die vorhergehenden Schritte freien, Speicher mehrfach und erhöht so den Schutz vor Datendieben.
Wichtig ist, sich ausreichend Zeit für die Löschung zu nehmen, denn mehrere Stunden sind je nach Speicherzustand durchaus realistisch für diesen Vorgang. Der Besitzer wird hierbei ab und an nach einer Bestätigung gefragt, er sollte sich also nicht zu weit von seinem arbeitenden Smaartphone entfernen, kann aber parallel eine andere Tätigkeit ausüben.
5. Auf Werkseinstellungen zurücksetzen (Factory Reset)
Der nochmalige Factory Reset ist nötig, um die zur App-Installation aufgespielten Daten zu löschen. Er sollte jedoch weniger Zeit in Anspruch nehmen als der erste Durchgang.
6. Austausch der SD-Karte
Wer es ganz akribisch, dafür aber auch wirklich sicher, haben möchte, tauscht spätestens jetzt die alte SD-Karte gegen eine neue, unbeschriebene aus.
Es ist sinnvoll, diesen Schritt schon früher vorzunehmen, da man sich hiermit einige Löschvorgänge auf der SD-Karte sparen kann. Der Zeitpunkt ist jedoch Geschmackssache.
Jetzt sind alle Daten ausreichend gelöscht und auch ein potentiell krimineller Käufer ist chancenlos.
Der Käufer kann nur noch auf Adresse und gegebenenfalls Bankdaten zugreifen, die man ihm auf anderen Wegen zur Verkaufsabwicklung mitteilen musste ...
Für iPhones haben wir hier eine Anleitung zum Daten löschen.